Klaus Fröhlich

 

Klaus Fröhlich

Rüsbergstraße 44

58456 Witten

Telefon: 0230277061

  • 1938 in Königsberg geboren, Abitur in Remscheid, Studium an der PH Bielefeld
  • 1963 bis 1998 Lehrer in Witten, Mitglied der Bergischen Kunst Genossenschaft BKG Wuppertal
  • 1970 – 1981 VHS-Dozent in Witten, Mitglied des Wittener Künstlerbundes
  • 1991 bis 1995 Geschäftsführer
  • Seit 1982 im Vorstand des Kunstvereins Witten (Gründungsmitglied)

Landschaften und Fundstücke als Zeugen und Spuren ständiger Formung und fortwährender Gestaltung der Natur, Landschaften mit ihrer eigenen Charakteristik, in ihrem strukturellen Aufbau und Gefüge und ihrer vielschichtigen Materialität, sind Anlaß, im bildnerischen Prozeß – jenseits von einer Abbildung – eigene Bildlandschaften zu entwickeln und bildnerische Formulierungen zu finden, wobei der Ausdruckskraft der Werkmittel eine besondere Bedeutung zukommt.

 

Malerei heißt für Klaus Fröhlich, aus der Zwiesprache mit dem Bild der Natur und der Natur des Bildes einen Weg zu entwickeln, der das Kunstwerk als autonome Schöpfung parallel zur Natur erlebbar macht. Diesen Weg verfolgt er bis heute mit großer Authentizität und Konsequenz.

 

Die Natur ist stets Ausgangspunkt seiner künstlerischen Suche – Natur nicht in ihrer Abbildhaftigkeit, sondern in ihren sich zwischen Formlosigkeit und Formung bildenden Kräften. Malerei bedeutet für ihn Struktur- und Materiemalerei. In diesem Sinn steht sein Werk in der Traditionslinie des Informel der 50er Jahre.

 

Es geht um die Evokation des bildnerischen Materials – Linie, Form, Farbe – zu einer Ausdruckskraft, die wie natur-gemacht, – gewachsen erscheint. Damit tritt die subjektive Gestik des Künstlers in den Hintergrund.

In die Stofflichkeit der Farbmaterie, ihr pastoses Relief, die strukturelle und farbige Naturnähe von Erde, Stein, Wasser, Luft, in die gleich Rissen, Spalten, Rinnsalen gesetzten graphischen Lineamente schreiben sich die Natureindrücke ein.

 

Es ist das Natur-Gemachte in vorgefundenen Mikrostrukturen, das K. Fröhlich fasziniert, und das er in das Hand-Gemachte der künstlerischen Tätigkeit transponiert. „Steine, Felsstücke und Felswände sind für mich Landschaften und Gebilde von magischer Anziehungskraft und besonderem Ausdruck —

voller Schaffenskräfte“.

 

Diese magische Anziehungskraft zeigt sich in einer Form von frontaler Nah- und Aufsicht und greifbarer Präsenz, mit der sich der Kleinstausschnitt zum Landschaftsbild erweitert. So spiegelt sich in jedem Teil zugleich auch das Ganze. Diese Bildlandschaften erscheinen so, als habe nicht der Maler, sondern das Bild etwas in „durch-gemacht“. In ihrer stofflichen Verkörperung, ihren Buckelungen, Schichtungen, ihren Brüchen und Furchen hat die Bildmaterie selbst ihre Geschichte.

 

Parallel zur Natur entstehen Assoziationen zu geologischen Vorgängen, zeitlichen Prozessen zwischen Werden und Vergehen in Verletzungen und Beschädigungen. Die Bildmaterie erscheint spröde, hart, verwittert, verkrustet, aber auch weich und fließend. Es ist der Blick auf eine Natürlichkeit, die wir allzu häufig nur am Rande des Bewußtseins notieren, visuell vernachlässigen – eine Natürlichkeit, die sich in eben diesen Spuren der Zeitlichkeit auf Kleinstausschnitten von Natur in ihrem Auf- und Abbau zeigt.

 

Wirklichkeit erscheint als ein Stückwerk veränderlicher Phänomene, eine prozessuale Erfahrung von Leben, Zeit und Bewegung. Farbbrocken, Krusten, Rinnsale nehmen ein Gesicht an, das geltend macht, wie Dinge aussehen können, nicht wie sie sind.

Die Arbeiten von Klaus Fröhlich sind der Erde sehr nah – und doch ist in dem hin und wieder auftauchenden Blau etwas, das Luft und Leichtigkeit in die materielle Erdenschwere bringt. Insgesamt wird die Bildästhetik von einer die Polaritäten ausgleichenden harmonischen Gesamtstruktur bestimmt. Im Detail ist die Farbmaterie zuweilen dramatisch bewegt. Sie kündet von Widerständen und Destruktionen. Von sich im experimentellen Umgang mit dem Bildmaterial ergebenden zufälligen und spontanen Malhandlungen, aber dennoch werden alle Gesten und Farbflächen in ein ausgewogenes, kontrolliertes Verhältnis gefügt und gehen im verhaltenen Farbklang des Bildes auf.

 

Die so entstehende bewegte Stille kündet von der Akzeptanz der Polaritäten und dem Wechsel, den alles Leben einschließt. Und sie ist es, die dem Betrachter ein meditatives Bildangebot ermöglicht, in dem er die in den Spuren der Zeitlichkeit liegende Schönheit entdecken kann. Eva Maria Schöning MA

Ausstellungen

Seit 1964 Einzel (EA)- und Gruppenausstellungen (GA )

  • 1964 Bergische Kunstausstellung Solingen
  • Deutsches Klingenmuseum (mehrmalige Beteiligung bis 1986)
  • 1970 Märkisches Museum Witten (GA)
  • 1977 Jugendakademie Fredeburg (EA)
  • 1977 Märkisches Museum Witten (GA)
  • 1979 Deutsches Werkzeugmuseum Remscheid (EA)
  • 1982 Kunst im Kreishaus Schwelm, Künstler an Ennepe und Ruhr (GA)
  • 1984 Deutsche Bank Witten (EA)
  • 1986 – 2008 Jahresausstellungen des Wittener Künstlerbundes (GA)
  • 1995 Märkisches Museum Witten (GA)
  • 2003 Kunst im Kreishaus Schwelm (GA)
  • 2004 BKG-Ausstellung, Wilhelm Morgner Haus Soest (GA)
  • 2005 Jubiläums-Ausstellung 100 Jahre BKG, Kunsthalle Wuppertal Barmen
  • 2007 Ruhr-Galerie Herdecke (EA)
  • 2008 Galerie Haus Herbede (EA)
  • 2008 Burg-Art Lüdinghausen (GA)
  • 1986 – 2020 Jahresausstellungen des Wittener Künstlerbundes (GA)
  • 2017 Sparkasse Wuppertal, Graphik (GA)
  • 2018 Kanzlei Barkhoff & Partner, Bochum (EA)
  • bis 2019 Galerie Haus Herbede mehrfach (EA und GA)
  • 2019 Kunstpunkt Herne (GA)
  • 2020 Atelier Gölzenleuchter Bochum, Graphik (GA)

zum Vergrößern auf die Bilder klicken